Fast die Hälfte der Arbeitnehmer wählt ein Unternehmen aufgrund von Arbeitszeiten und flexiblen Arbeitszeiten aus
26. Jänner 2023
Auf der Grundlage von Datenanalysen können Unternehmen ihre Mitarbeiter intelligent, effizient und produktiv einsetzen und dabei einerseits die Planung, die verfügbaren Kapazitäten und die Fähigkeiten und andererseits die Zielsetzungen der Arbeit berücksichtigen.
Wie weit sind die Unternehmen? Untersuchungen von SD Worx, dem führenden europäischen Anbieter für Personaldienstleistungen, haben gezeigt, dass Unternehmen in Europa bezüglich HR-Daten vor allem Daten zu Abwesenheiten und der Registrierung von Arbeitszeiten nutzen. Wenn HR-Systeme miteinander verbunden werden, können Unternehmen die verfügbaren Daten intelligenter verarbeiten und deren Wendigkeit optimieren. Sie können dann besser auf die Interessen der Arbeitnehmer eingehen, die aktuell flexible Arbeitszeiten wünschen, weil diese sich besser mit ihrem Privatleben vereinbaren lassen. 47 % der Arbeitnehmer entscheiden sich aufgrund der Arbeitszeiten, der Arbeitsdauer und der flexiblen Arbeitszeit für ein Unternehmen. Es ist also höchste Zeit, Bilanz zu ziehen und zu prüfen, wie Unternehmen ihre Personal- und Arbeitsplanung gestalten und wie sie diese weiter verbessern können.
Mit den Daten über ihre Mitarbeiter und (Vorhersagen über) die Planung können Unternehmen die ihnen verfügbaren Talente so optional einplanen. In ihre Berichterstattung über ihr Personal nehmen Unternehmen jedoch in der Regel am häufigsten Daten über Abwesenheiten (44 %) und Arbeitszeiten (44 %) auf. Damit erhalten die Unternehmen eine bessere Übersicht über die verfügbaren Kapazitäten und die Zeit, die benötigt wird, um die Arbeiten auszuführen. Dies sorgt wiederum für Effizienz und Produktivität.
Talente mit Daten intelligenter einsetzen
Mit den richtigen Daten können Unternehmen ihre Mitarbeiter „intelligenter “ einsetzen.
Es fällt auf, dass sich 69 % der Arbeitnehmer ihrer Arbeitszeiten bewusst sind oder ihre Arbeitszeiten notieren. 55 % der Arbeitnehmer nutzt dazu ein Zeiterfassungssystem. Vor allem in Norwegen (56 %), Spanien (54 %) Deutschland (53 %), Schweden (53 %), Finnland (51 %) und Italien (46 %) ist es üblich, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitszeiten in einem vorhandenen System registrieren. In den Niederlanden (33 %) und Frankreich (32 %) ist der Wert deutlich niedriger.
Vor allem bei ausführenden Tätigkeiten (49 %) und auf der unteren Führungsebene (44 %) wird die Zeit erfasst. Die Nutzung der Systeme findet sich weniger auf mittleren (37 %) und höheren Führungsebenen (30 %). Es fällt auf, dass dies vor allem im öffentlichen Sektor (56 %) und in der Industrie (53 %) erfolgt. Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, desto größer ist die Wahrscheinlich, dass eine Zeiterfassung zum Einsatz kommt: 33 % der Unternehmen mit 1-9 Mitarbeitern, 39 % der Unternehmen mit 10-49 Mitarbeitern, 47 % bei 50-249 Mitarbeitern und 49 % bei über 250 Mitarbeitern.
Für eine effiziente Personal- und Arbeitsplanung sind nicht nur quantitative Daten wichtig. Qualitative Daten – wie eine Übersicht über alle Fähigkeiten, Talente und die jeweilige Expertise – sorgen dafür, dass alle Talente zum passenden Moment genutzt werden können. Bei den Arbeitgebern registriert ein Drittel aller Unternehmen (29 %) bereits Daten über Talente und Fähigkeiten bei der Berichterstattung über das Personal. Irland (38 %), Finnland (38 %) und Frankreich (35 %) liegen dabei vorne. Unternehmen in den Niederlanden (23 %), Schweden (22 %) und Norwegen (20 %) liegen dabei etwas zurück.
Mitarbeiter miteinbeziehen
Zudem fällt auf, dass ein Drittel der Unternehmen in Europa in Anwendungen investiert, mit denen die Arbeitnehmer und Führungskräfte ihre Daten selbst eingeben und verwalten können. So können die Mitarbeiter zu einer datengetriebenen Personalplanung beitragen. Mit sogenannten Employee Self Service (ESS) Tools ist die Eingabe von Daten nicht länger Aufgabe der Personalabteilung, sondern wird zur gemeinsamen Verantwortung, die vom gesamten Unternehmen geteilt wird.
Diese Anwendungen sind vorläufig nur in den skandinavischen Ländern (30 %) und in Irland (29 %) verbreitet. Sie kommen auffallend seltener in Frankreich (14 %), Italien (14 %) und Österreich (15 %) zum Einsatz. Die meisten populären Anwendungsgebiete sind: Anträge auf Abwesenheit (33 %), Registrierung von Arbeitszeiten (32 %), Einreichen von Unkosten (28 %), Abrufen der Vergütung und Gesamtsummen von Erstattungen (24 %).
„Dank der Transparenz ist jeder Mitarbeiter selbst für die Einhaltung seiner Arbeitszeiten verantwortlich. Gleichzeitig kann die Personalabteilung sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, da die Arbeitsstunden nicht mehr manuell verarbeitet werden müssen“, berichten Christophe Genilloud und Martine Pugin,
IT Manager und HR Manager bei Liebherr.
Bruce Fecheyr-Lippens Chief People Officer bei SD Worx folgert daraus: „Wir beobachten ein zunehmendes Bewusstsein bei den Unternehmen dafür, Daten konsequenter und intelligenter zu nutzen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem der Fokus sowohl auf quantitativen Daten über Kapazitäten als auch qualitativen Daten (über Fähigkeiten und Talente der Mitarbeiter) liegt, können Unternehmen sich noch mehr auf das optimale Zusammenspiel von Talenten, Aufträgen und verfügbarer Zeit konzentrieren. Auch die Arbeitnehmer selbst können darauf basierend bewusstere Entscheidungen treffen und ihr Zeitmanagement optimieren. Intelligente Technologie führt zu größerer Effizienz, Effektivität und Produktivität. Für Unternehmen lohnt sich die Analyse, mit welchen Tools ihre Mitarbeiter die eigenen Daten und ihre Planung verwalten können. Zahlreiche ESS-Anwendungen verarbeiten übrigens ihre Daten in Echtzeit, wodurch jederzeit eine präzise Übersicht über die Realität verfügbar ist. Der Aspekt Self Service sorgt dafür, dass die Daten schneller in das System eingegeben werden. Für die Personal- und Arbeitsplanung ist dies entscheidend.“