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Rekrutierung rückt wieder stärker in den Mittelpunkt in europäischen Unternehmen

Unternehmen besetzen vier von zehn freien Stellen intern
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Der War for Talent ist jetzt, wo die Wirtschaft wieder anzieht, erneut voll im Gang. Europas Unternehmen sehen sich dazu auch in den eigenen Reihen um: Vier von zehn freien Stellen werden heute intern besetzt. Dies geht aus einer Umfrage des europäischen HR- und Payroll-Spezialisten SD Worx in vierzehn europäischen Ländern hervor. In Irland und der Schweiz wird sogar mehr als die Hälfte der Vakanzen intern besetzt.

Auf dem europäischen Markt ist die Rekrutierung auf der Liste der HR-Prioritäten weit nach oben gerutscht. 2020 noch auf Platz zehn, liegt sie 2021 auf Platz drei. Die Unternehmen rekrutieren wieder verstärkt neue Mitarbeiter, da die Wirtschaftstätigkeit allmählich wieder anzieht. Oder sie suchen nach Mitarbeitern mit anderen Profilen, da sie ihre Arbeitsweise seit der Corona-Krise angepasst haben. Dazu werfen europäische Unternehmen öfters einen Blick auf die bereits vorhandenen Mitarbeiter. Sie geben an, dass sie 41 % ihrer freien Stellen besetzen, indem ein Mitarbeiter des Unternehmens neue Aufgaben übernimmt. In den meisten Ländern steigt die Zahl der internen Versetzungen auch seit der Corona-Krise leicht an.

War for Talent setzt auf die Suche nach internen Lösungen

„Viele Unternehmen gehen die Dinge seit der Corona-Krise anders an und haben zum Beispiel den digitalen Wandel beschleunigt oder ihre Arbeitsweise und sogar ihre Produkte oder Dienstleistungen entsprechend den neuen Bedürfnissen ihrer Kunden angepasst“, sagt Maria Macho, Geschäftsführerin bei SD Worx. „Das erfordert oft andere oder neue Fähigkeiten. Das erklärt auch, warum die Rekrutierung wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt ist: Die Unternehmen verfügen möglicherweise nicht mehr über die passenden Mitarbeiter für die neuen Anforderungsprofile. Nur sind die Mitarbeiter mit den gewünschten Fähigkeiten nicht immer so leicht zu finden. Eine Lösung besteht darin, intern zu rekrutieren und bei Bedarf die vorhandenen Mitarbeiter zu schulen, damit sie eine neue Funktion innerhalb des Unternehmens übernehmen können. Das ist eine kluge Entscheidung, denn den Mitarbeitern Möglichkeiten zu bieten, sich weiterzuentwickeln, fördert die Employee Experience, das Engagement und die Loyalität. Es macht das Unternehmen auch als Arbeitgeber attraktiv, wenn es Menschen die Möglichkeit bietet, sich weiterzuentwickeln, und im Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet.“

In der Schweiz (53 %) und in Irland (52 %) besetzen Unternehmen ein neues Anforderungsprofil eher intern als extern. Unternehmen in Österreich (49 %), Italien (47 %) und im Vereinigten Königreich (47 %) finden ungefähr für die Hälfte der Stellenangebote jemanden in den eigenen Reihen. Auch Deutschland und Polen liegen mit 43 % über dem Durchschnitt. Spanien (38 %), Frankreich (36 %), Belgien (34 %) und die Niederlande (31 %) liegen darunter. Die skandinavischen Länder sind in dieser Studie mit nur 19 % die Außenseiter.

Nur jedes dritte Unternehmen kommuniziert freie Stellen intern

SD Worx stellte auch die Frage, wie europäische Geschäftsführer die interne Mobilität angehen und fördern. Ein knappes Drittel (32 %) gab an, Stellenangebote intern zu kommunizieren. In nur 3 von 10 Unternehmen beraten sich Manager mit der HR-Abteilung, welche Talente sie suchen. In 27 % der Unternehmen besprechen Manager, Mentoren oder Coaches die Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten mit den Mitarbeitern. In 1 von 4 Fällen ist die interne Mobilität nicht gängige Praxis und die Unternehmen prüfen nur im Falle offener Stellen, ob diese intern besetzt werden können. 

Etwas mehr als die Hälfte setzt Technologie ein, um ihre interne Mobilität zu strukturieren: So nutzen 55 % digitale Anwendungen und intelligente Systeme, um vorherzusagen, welche Talente in welcher Abteilung benötigt werden. 17 % greifen auf ein Talent-Management-System zurück, das überwacht, welche Fähigkeiten vorhanden sind und welche noch fehlen. Ein Personalplanungstool, mit dem Unternehmen ihre Mitarbeiter planen und eine optimale Besetzung erreichen können, ist bei 15 % der Unternehmen im Einsatz. Rund 13 % setzen ein Marketplace-Tool ein, mit dem Unternehmen interne Mitarbeiter mit angebotenen Jobs oder Projekten verknüpfen können. 

„Durch den Einsatz von Assessment- und Development-Centern können Arbeitgeber noch unentdeckte Talente in den eigenen Reihen finden, zu internen Mobilitätsentscheidungen motivieren und maßgeschneiderte Entwicklungspfade eröffnen. Sie geben ihren Mitarbeitern damit die Möglichkeit, auf einer neuen Stelle unter den bestmöglichen Bedingungen zu starten. So wird aus der internen Mobilität eine Erfolgsgeschichte“, erklärt Ariane Coryn, Operations Director career solutions at SD Worx Staffing & Career Solutions.

„Viele Unternehmen unterschätzen die Bedeutung der internen Mobilität. Die Anzahl der Unternehmen, die Mitarbeiter in ihrer Karriere und ihren Aufstiegsmöglichkeiten begleiten, dürfte bei etwas mehr als 27 % liegen. In diesem Bereich können noch deutliche Fortschritte erzielt werden. Die Unternehmen scheinen zu vergessen, dass sie durch interne Mobilität die Motivation ihrer Mitarbeiter bewahren können. Darüber hinaus macht es auch einen Unterschied bei den Rekrutierungskosten. Es ist eine Win-Win-Situation“, so Maria Macho abschließend

Über die Studie

Im Juni hat SD Worx bei insgesamt 2.746 Entscheidungsträgern von europäischen Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Spanien, dem Vereinigten Königreich, Schweden und der Schweiz eine Umfrage durchgeführt. Sie wurden nach ihren Prioritäten und Herausforderungen im Bereich HR, aber auch zu Themen wie Outsourcing, HR Service Delivery, Talent Development und Mobility, Performance und Digital HR befragt. In die Studie wurden Unternehmen aus allen Sektoren einbezogen.

Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen hatten weniger als 250 Mitarbeiter, rund 30 Prozent haben zwischen 250 und 3.000 Beschäftigte und 10 Prozent hatten mehr als 3.000 Mitarbeiter. Etwa die Hälfte ist im Dienstleistungssektor tätig, aber auch Unternehmen aus dem Agrarsektor, der Industrie und dem staatlichen Sektor sowie gemeinnützige Unternehmen wurden befragt.