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Jedes vierte Unternehmen musste aufgrund der Covid-19-Krise mehr Personal entlassen

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Ein Jahr nachdem das Coronavirus zum ersten Mal in Europa festgestellt wurde, untersuchte der HR- und Payroll-Spezialist SD Worx den Schaden in der Wirtschaft. Dabei wurden Arbeitgeber in acht verschiedenen Ländern u. a. zu den Auswirkungen auf die allgemeinen Betriebsabläufe, die finanziellen Ergebnisse sowie auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter befragt.

Die Hälfte der Unternehmen bewertet die allgemeinen Auswirkungen der Coronakrise als eindeutig negativ. In Frankreich (52 %), Österreich (55 %), der Schweiz (54 %), im Vereinigten Königreich (53 %) und Irland (56 %) leiden sogar mehr als die Hälfte der Unternehmen unter der Pandemie. Deutschland reagiert am positivsten, obwohl auch dort vier von zehn Unternehmen die negativen Auswirkungen der Krise spüren.

Gleichzeitig konnte sich jedes sechste Unternehmen verbessern

Auf der anderen Seite nimmt die Hälfte der Unternehmen keinen oder sogar einen positiven Einfluss seit Ausbruch der Coronakrise wahr. Bei einem Drittel bleibt die Situation unverändert. Jedes sechste Unternehmen (17 %) kann einen allgemeinen Fortschritt vorweisen. Irland kämpft mit einem bemerkenswerten Ungleichgewicht: Dort befindet sich die höchste Anzahl an Unternehmen mit Schwierigkeiten (56 %) und gleichzeitig die höchste Anzahl an Unternehmen, die Fortschritte verzeichnen (26 %). In Deutschland sind 42 % der Unternehmen in der Lage, den Schock gut abzufedern und den Betrieb wie bisher aufrechtzuerhalten.

Diese Zahlen bestätigen, dass ein Großteil der Unternehmen unter Druck gerät“, erläutert Maria Macho, Geschäftsführerin bei SD Worx. „Vor allem in der Gastronomie (72 %) und im Unterhaltungssektor (76 %) geben auf europäischer Ebene drei Viertel der Unternehmen an, unter der Krise zu leiden. Gleichzeitig scheinen auch die staatlichen Beihilfen und die Flexibilität vieler Unternehmen sich in vielen anderen Sektoren auszuzahlen.

Beinahe ein Viertel verzeichnet einen Anstieg des Umsatzes

Neben der allgemeinen Tendenz ging es bei der Studie auch darum, inwiefern die Wirtschaft durch die Coronakrise geschwächt wurde. So hat sich beispielsweise herausgestellt, dass bei etwa der Hälfte (48 %) die Umsatzzahlen sanken. Auch hier sind die Gastronomie (76 %) und der Unterhaltungssektor (77 %) am häufigsten von rückläufigen Einkünften betroffen. In Frankreich weisen 58 % aller Unternehmen schlechtere Finanzzahlen als vor der Coronakrise auf. In allen befragten Ländern stieg der Umsatz im Durchschnitt jedoch um fast ein Viertel (23 %).

Ein Viertel der Unternehmen entlässt mehr Personal

Was bedeutet die Coronakrise jetzt für die Beschäftigung in all diesen Unternehmen? Bei etwa der Hälfte (49 %) bleibt die Anzahl der Mitarbeiter stabil. Jedes dritte Unternehmen (32 %) reduzierte die Anzahl seiner Mitarbeiter.

Die Zahl der Entlassungen von festangestellten Mitarbeitern stieg bei 26 % der Unternehmen. In Frankreich (29 %), im Vereinigten Königreich (30 %) und in Österreich (31 %) lagen die Zahlen noch höher. Die Zahl der Beendigung der Zusammenarbeit mit flexiblen Arbeitnehmern und befristet beschäftigten Arbeitskräften stieg im Vergleich zu einem normalen Klima um 28 %. In Belgien stieg diese Zahl sogar auf 35 %.

In allen befragten Unternehmen wurden deutlich weniger (36 %) Festangestellte eingestellt. Frankreich ragt dabei mit einem Wert von 54 % deutlich heraus. Sowohl Belgien als auch die Niederlande, Deutschland, das Vereinigte Künigreich und andere befragte Länder haben im Durchschnitt etwa 30 % weniger Einstellungen. Auch im Bereich flexible Arbeitnehmer und befristet beschäftigte Arbeitskräfte wurden in den befragten Ländern 37 % weniger Einstellungen durchgeführt.

Auf der anderen Seite stellte seit der Krise fast jedes fünfte Unternehmen (19 %) zusätzliche Mitarbeiter ein. In Irland vergrößerte sogar jedes vierte Unternehmen seine Belegschaft, im Vereinigten Königreich war es jedes fünfte. Bei 17 % aller Unternehmen kamen mehr festangestellte Arbeitnehmer hinzu. Jedes fünfte Unternehmen stellte mehr Mitarbeiter in Teilzeit ein. „Die Beschäftigung ist sicherlich rückläufig“, berichtet Maria Macho. „Die größte Anzahl von Unternehmen, die mehr Personal entlassen mussten, findet sich natürlich in der Gastronomie (44 %) und im Unterhaltungssektor (39 %). Dennoch konnte auch hier die Mehrzahl die Ränge geschlossen halten, und es gibt Unternehmen, allerdings eine begrenzte Anzahl, die die Krise zu ihren Gunsten nutzen und ihre Teams erweitern konnten.“

28 % der Unternehmen mit einem Höchstwert von 39 % in Frankreich mussten ihre Lohnkosten senken. Nur 12 % der Unternehmer genehmigten mehr Beförderungen und Gehaltserhöhungen als vor der Krise.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen (51 %) sahen eine Verschlechterung bei der Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter. Dabei verwundert es nicht, dass Gastronomie (63 %), Gesundheits- (58 %) und Kultur- (67 %) sowie der Bildungssektor (60 %) am schlechtesten abschneiden.

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    Innovationsprozesse erhalten bei einem Drittel einen Boost

    Schließlich entscheidet sich durch die Coronakrise eine größere Anzahl von Unternehmen – durch die Umstände gezwungen oder nicht – für Innovationen. Auf europäischer Ebene hat jedes dritte Unternehmen (33 %) seine Innovationen beschleunigt. Vor allem im Vereinigten Königreich (40 %) und Irland (39 %) wurden rascher Erneuerungen vorgenommen. Logischerweise bezogen sich die meisten Innovationsprozesse auf Telearbeit (35 %), aber gleichzeitig bezog sich auch jedes vierte Projekt auf Gesundheit und Wohlbefinden (26 %) und die Digitalisierung oder Automatisierung von HR (24 %).

    Bei vier von zehn bleibt der Innovationsprozess stabil, und 28 % beobachten hier sogar negative Tendenzen. „Krisensituationen zwingen zur Kreativität. Die Innovationsprozesse sind ein Beispiel dafür. Es gibt mehr Unternehmen, die Möglichkeiten voll und ganz nutzen, als Unternehmen, die (vorübergehend) von ihren Plänen zur Digitalisierung und anderen innovativen Projekten absehen. Dies zeigt, dass einige Unternehmer auch in einer solchen Situation Möglichkeiten erkennen können“, erklärt Maria Macho abschließend.